Jérôme Erpenwijn

Geboren 1955 in Amsterdam.

Jérôme Erpenwijn, ein visionärer Stadtsoziologe, sieht in Städten weit mehr als bloße Lebensräume. Für ihn sind sie Spiegelbilder der gesellschaftlichen Dynamiken, in denen Hoffnungen, Ängste und Konflikte gleichermaßen sichtbar werden. In seinem Werk Stadt der Spiegel beschreibt er, wie Städte zunehmend fragmentiert werden. Während einige Viertel durch Gentrifizierung und wirtschaftlichen Aufschwung glänzen, geraten andere in Vergessenheit. Diese räumliche Aufspaltung ist für Erpenwijn nicht nur eine Folge sozialer Ungleichheiten, sondern ein Mechanismus, der diese weiter verstärkt. Die Stadt wird so zu einem Raum der Polarisierung, in dem Nähe und Distanz oft paradoxerweise nebeneinander existieren.

Erpenwijn prägt den Begriff der „strukturellen Entfremdung“, um die Isolation zu beschreiben, die trotz der physischen Nähe in Städten herrscht.